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Treffen im Bayerischen Landtag

Treffen im Bayerischen Landtag

 

Netzwerkerinnen gefragt!

 

Frauenbeauftragte von BLSV und Behindertensport sowie Frauenbeauftragte und Landesdamenleiterin des Bayerischen Sportschützenbundes im Gespräch mit den Sportpolitikerinnen Diana Stachowitz, MdL und Katharina Schulze , MdL Sie sind mit Begeisterung dabei, sie sind genauso erfolgreich wie die Männer, aber in Führungspositionen von Sportverbänden finden sich Frauen immer noch vergleichsweise selten. “Die Frauen müssen sich stärker vernetzen, um ihre Interessen sichtbar zu vertreten”, erklärt Diana Stachowitz, sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion um Bayerischen Landtag. "Nur so seien Erfolge im Sinne der Gleichberechtigung zu erzielen“ ergänzt ihre Kollegin, Katharina Schulze, sportpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion.

Keine Angst vor Amt und Bürden Um die weiblichen Sportlerinnen-Netzwerke in Bayern zu unterstützen, haben Diana Stachowitz und ihre sportpolitische Kollegin der Grünen im Landtag, Katharina Schulze, das Gespräch mit Vertreterinnen des Bayerischen Landessportverbands BLSV, des Bayerischen Sportschützenbundes und des Bayerischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbands aufgenommen. Während unter den Aktiven die Frauen längst gleich stark seien, werde die Verbandsarbeit im Sport immer noch überwiegend von Männern geleistet, stellte Kloty Schmöller, einzige Frau im BLSV-Präsidium und Mitglied der Sprecherinnengruppe im Deutschen Olympischen Sportbund DOSB, fest. Sandra Horcher, Landesdamenleiterin des BSSB (Bayerischer Sportschützenbund), glaubt zu wissen, warum. Wenn Frauen eine Leitungsfunktion übernehmen, wollen sie sie immer zu 150% erfüllen und haben deshalb, so Horcher, die Befürchtung, der Verantwortung und dem Arbeitsaufwand eines Leitungsamtes neben Haushalt, Kindern und Beruf nicht gerecht werden zu können, allein schon aus zeitlichen Gründen.

Die Lösung ist eine bessere Vernetzung der Frauenbeauftragten aller Sportarten, um die “Lasten” auf viele Schultern zu verteilen und damit flexibler und präsenter zu sein. Es müssten noch mehr Frauen als die bereits aktiven Leistungsaufgaben in den verschiedenen Gremien übernehmen. Hierzu wären auch die Fachverbände aufgefordert, so Kloty Schmöller. Mit ihnen als Allianz könnten die anderen zum Nachziehen motiviert werden. "Unser Ziel sollte sein, verlässliche unterstützende Strukturen für alle Frauen im Breitensport zu schaffen", formulierte Diana Stachowitz als Fazit des ersten Fachfrauengesprächs. “Vor dem Hintergrund der Herausforderungen von Integration und Inklusion in den Sportvereinen gewinnt das zusätzliche Brisanz”, erklärte sie.

In diesem Zusammenhang betonten die Frauen einstimmig, dass die Zusammenlegung der Funktionen "Frauen-, Migrations- und Inklusionsbeauftragte" ein Signal in die falsche Richtung sei. „Die Themen Migration und Inklusion gehen nicht nur die Frauen in den Sportverbänden was an. Diese Querschnittsaufgaben müssen von allen im Verband getragen werden“, so Katharina Schulze. Gleichberechtigung im Sport fängt bei der Sprache an “Ganz grundsätzlich ist es wichtig, schon bei der Übungsleiter- und Trainerausbildung auf eine gendergerechte Sprache zu achten”, betonte Katharina Schulze.

Noch heute, so berichtete Elke Baumgärtner, werde in Übungleiter-Workshops vor der "unsportlichen Ilse" gewarnt, die es in jeder Sportgruppe gebe. Solche Redewendungen seien absolut fehl am Platz. Gleichberechtigung oder, wie der Fachbegriff heißt, Gendergerechtigkeit fange schon bei der Sprache an, betonten die Frauen, in der Ausbildung und in der Folge dann in Training, Kurs und Unterricht. Aber was tun, wenn sich Frauen nicht von sich aus auf einen Verbandsposten bewerben? "Um langfristig die Zahl von Frauen in Leitungsfunktionen zu erhöhen, wäre die Koppelung einer 'Frauenquote' an die Zuschussrichtlinien eine wirksame Möglichkeit", glaubt Diana Stachowitz.

Die Neufassung der Sportförderrichtlinien in 2016 könnte hierfür einen guten Anlass bieten, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Landessportbeirates. Weitere Treffen geplant Hierzu wäre eine gemeinsame Resolution im Verbund für den Erhalt bzw. den Ausbau der Frauenbeauftragten-Stellen im bayerischen Sport sinnvoll - die dann konsequenterweise natürlich auch von Frauen besetzt werden sollten. Das Gespräch im Landtag war der Auftakt einer konstruktiven Zusammenarbeit von Frauen in Sport und Politik. Als nächster Schritt ist ein verbandsübergreifendes Treffen aller Frauenbeauftragten des bayerischen Sports im Landtag geplant. (PM Stachowitz)

 

 

Auf dem beigefügten Foto (Quelle: Stachowitz) sehen Sie v.l.n.r. Brigitte Loy-Hanke, 1. BezDL Mfr, Diana Stachowitz, MdL, Elke Baumgärtner (BLSV Frauenbeirat), Kloty Schmöller (Präsidiumsmitglieder BSLV), Katharina Schulze, MdL, Sandra Horcher, 1. LDL BSSB, Sofie Heidenheimer (Bayerischer Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband)