Der Bayerische Sportschützenbund trauert um sein Landesehrenmitglied Manfred Lange

Der Bayerische Sportschützenbund trauert um seinen langjährigen stellvertretenden Landesschützenmeister, Schießleiter des Oktoberfest-Landesschießens und Landesehrenmitglied Manfred Lange, der am Gründonnerstag, 6. April, mit 103 Jahren hochbetagt, aber dennoch überraschend verstarb.

Mit Manfred Lange verliert der Bayerische Sportschützenbund einen der letzten Zeitzeugen, die die Entwicklung des BSSB von Anfang an hautnah und vor allem aktiv miterlebte und gestaltete.

Manfred Lange kam schon vor dem Zweiten Weltkrieg nach München. Geboren und aufgewachsen war er in Pommern. Zum Schießsport kam er aber erst 1950. Wegen einer Kriegsverletzung konnte Manfred Lange seinen ursprünglich ausgeübten Sport nicht mehr betreiben; Freunde nahmen ihn mit in einen Schützenverein. Schon bald übernahm er in seinem Verein Verantwortung, trat weiteren Vereinen bei und half auch dort, wo er nur konnte. Schließlich arbeitete er auch für die Heimatsektion und den Bezirk München, der ohne die Pionierarbeit von Manfred Lange heute nicht so gut dastehen würde.

Im olympischen Jahr 1972 trat Manfred Lange in die Dienste des Landesschützenmeisteramtes ein. Zuerst als stellvertretender, dann als 1. Landesschatzmeister wachte er bis 1987 über die Finanzen des BSSB. In diesem Jahr wurde er zum stellvertretenden Landesschützenmeister gewählt, stand aber nach wie vor seinem Nachfolger Erwin Talirsch mit Rat und Tat zur Seite.

Die meisten der älteren Schützen kennen Manfred Lange aber als den über allem stehenden Schießleiter des Oktoberfest-Landesschießens, der mit Übersicht und viel Kompetenz sehr zur Beliebtheit des weltgrößten Freischießens beigetragen hat. Auch nachdem er nach Jahrzehnten 1993 in den „Ehrenamts-Ruhestand” gegangen war, blieb er dem BSSB eng verbunden und organisierte über viele Jahre hinweg das BSSB-Archiv. Erst die nachlassende Sehkraft beendete dieses Engagement.

Manfred Lange wurde immer wieder als ein Vollblut-Funktionär gelobt, der ausgleichend gewirkt und der immer für die Schützensache gelebt hat. Sein besonderes Engagement für das Oktoberfest-Landesschießen machte ihn weit über die Grenzen Bayerns bekannt.

Ein Denkmal setzte er sich aber auch mit der Bildauswahl für den Chronikband zum 50-jährigen Bestehen des BSSB. Hier floss all sein Wissen um die Geschichte des BSSB, die er über lange Zeit mit beeinflusst hatte, ein; so wird ein Teil seines umfassenden Erlebnisschatzes der Nachwelt erhalten bleiben.

Vor allen Dingen aber war Manfred Lange ein echter Schützenkamerad der alten Schule, der Werte wie Zusammenhalt, Gemeinschaft, Pflichtbewusstsein, Hilfsbereitschaft und Bescheidenheit vorlebte, wie kaum ein anderer. Seine Verdienste um das bayerische Schützenwesen, seine Herzlichkeit und sein sonniges Wesen werden allen, die ihn kannten, in bester Erinnerung bleiben.